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15.10.2025
15.10.2025 07:57 Uhr

Grünes Licht für den Brüttenertunnel: Bahnstrecke Zürich–Winterthur wird ausgebaut

Bild: SBB
Der Bund bewilligt das 3,3-Milliarden-Projekt mit einem 9-Kilometer-Tunnel als Herzstück. Bereits 2026 könnten die Bauarbeiten starten – die Inbetriebnahme ist für 2037 geplant.

Der Weg ist frei für eines der grössten Bahnprojekte der kommenden Jahre: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat den Ausbau der Strecke Zürich–Winterthur auf vier Spuren bewilligt. Herzstück des Milliardenprojekts ist der rund neun Kilometer lange Brüttenertunnel zwischen Dietlikon und Winterthur. Trotz über 200 Einsprachen könnten die ersten Arbeiten bereits 2026 starten.

3,3 Milliarden für mehr Kapazität

Mit dem sogenannten MehrSpur-Projekt Zürich–Winterthur soll der Engpass auf einer der meistbefahrenen Bahnstrecken der Schweiz beseitigt werden. Heute verkehren täglich rund 670 Züge mit 120'000 Reisenden zwischen Zürich und Winterthur – und damit so viele wie kaum auf einer anderen Linie im Land. Der Tunnel und der vierspurige Ausbau sollen künftig 900 Züge und 156'000 Passagiere pro Tag ermöglichen.

Das Parlament hatte die Kapazitätserweiterung bereits 2019 beschlossen. Laut BAV sind die meisten der über 200 Einsprachen inzwischen bereinigt. Die Inbetriebnahme ist für 2037 vorgesehen.

Tunnel zwischen Dietlikon, Bassersdorf und Winterthur

Der neue Brüttenertunnel wird mit zwei Portalen bei Dietlikon und Winterthur sowie einer Anbindung bei Bassersdorf gebaut. Zusätzlich werden vier Bahnhöfe entlang der Strecke ausgebaut. Die Kosten belaufen sich auf rund 3,3 Milliarden Franken.

Das Ziel: mehr Züge, schnellere Verbindungen und ein stabilerer Fahrplan. Künftig sollen zwei Fernverkehrslinien im Viertelstundentakt verkehren, und im S-Bahnnetz wird der Viertelstundentakt zum neuen Standard. Die Fahrzeit zwischen Zürich und Winterthur verkürzt sich dadurch um bis zu acht Minuten.

Bedeutung für die Region

Der Brüttenertunnel gilt als zentrales Element für die zukünftige Entwicklung des öffentlichen Verkehrs im Grossraum Zürich. Durch die Entlastung des bestehenden Abschnitts via Effretikon wird nicht nur der Fernverkehr beschleunigt, sondern auch der Regionalverkehr stabilisiert.

So könnte das Projekt langfristig nicht nur die Pendlerströme entlasten, sondern auch neue Perspektiven für die wirtschaftliche und verkehrliche Entwicklung im Zürcher Unterland schaffen.

pw