Die Biber im Zürcher Unterland sorgen für ein gemischtes Bild: Während sich die Tiere entlang der Töss ausbreiten und neue Reviere gründen, ziehen sie sich am Rhein langsam zurück. Das zeigt das aktuelle Bibermonitoring des Kantons Zürich.
Erhoben wird der Bestand alle drei Jahre. Freiwillige kontrollieren dazu mehr als 900 Kilometer Gewässerufer und dokumentieren Biberspuren wie angenagte Bäume, Dämme oder Wohnbauten.
Rückgang am Rhein
Der Rhein galt jahrelang als Biber-Hotspot im Kanton Zürich. Noch 2022 zählte man dort zwölf Reviere, viele davon Familien. Inzwischen sind es nur noch acht – ein markanter Rückgang. Vor allem Familienreviere gingen verloren. Die Dynamik ist zurückgegangen, viele Reviere bestehen an den gleichen Stellen wie in den Vorjahren.
Töss wird zum Biberrevier
Anders die Lage an der Töss: Dort steigt der Bestand kontinuierlich. Im Winter 2025 wurden acht Reviere gezählt – so viele wie noch nie. Zwar verschwanden zwei Familienreviere, doch es entstanden drei neue Einzel- oder Paarreviere. Die hohe Dynamik zeigt: Der Biber breitet sich entlang der Töss weiter aus.
Kanton weit über 500 Tiere
Insgesamt leben laut Monitoring rund 520 Biber im Kanton Zürich. Die Population hat sich seit 2008 mehr als verdreifacht. Während im Norden das Wachstum wegen ausgeschöpfter Lebensräume stockt, entstehen im Süden viele neue Reviere – etwa an Sihl, Limmat und Zürichsee.
Biber schaffen Lebensraum – und Probleme
Der Biber gestaltet aktiv die Landschaft. Das fördert die Artenvielfalt: Wo er lebt, siedeln sich Eisvögel, Geburtshelferkröten oder Ringelnattern an. Doch seine Bautätigkeit kann auch Probleme verursachen. Die Biberfachstelle des Kantons versucht, Konflikte mit Betroffenen früh zu erkennen und möglichst nachhaltig zu lösen.
