Mit eindringlichen Worten hat Gemeindepräsident Andreas Denz im Mitteilungsblatt an die Bevölkerung appelliert: Die Versorgung mit Trink- und Löschwasser müsse auch in Zukunft jederzeit gesichert sein – trotz Trockenheit, steigendem Verbrauch und wachsender Bevölkerung. Die Gemeinde will deshalb die Wasserversorgung nachhaltig stärken und plant den Ausbau ihrer Reservoire. Konkret soll sich Dielsdorf am Neubau eines grossen Reservoirs durch die Gruppenwasserversorgung Furttal beteiligen und sich dabei 600 Kubikmeter exklusiv für die eigene Versorgung sichern.
Schon jetzt speichert Dielsdorf rund 2'100 m³ Trinkwasser und 1'270 m³ Löschwasser – insgesamt fast 3,4 Millionen Liter. Doch der Bedarf ist hoch und unterliegt starken Schwankungen. Während eine Einwohnerin oder ein Einwohner im Schnitt 300 Liter pro Tag verbraucht, lag der Spitzenwert im Sommer 2018 bei rund 640 Litern. Bei einem anhaltenden Extremereignis könnte das Wasser theoretisch an einem einzigen Tag verbraucht sein. Zwar kann Dielsdorf auf zusätzliche Quellen zurückgreifen – unter anderem durch die Verbundversorgung mit gereinigtem Zürichsee-Wasser – doch die bestehenden Speicher stossen bei Hitzewellen oder einem Grossbrand schnell an ihre Grenzen.
Besonders brisant: Der tägliche Wasserverbrauch pro Person steigt – laut Prognosen um rund zehn Liter pro Tag, unter anderem durch die Folgen des Klimawandels. Für das Jahr 2035 rechnet die Gemeinde mit einem mittleren Tagesbedarf von über 2’000 m³ und Spitzenwerten bis 4’400 m³. Ohne zusätzlichen Speicherplatz wäre die Versorgung dann nicht mehr gesichert.
Die Teilnahme am GWF-Neubau eröffnet eine kostengünstige und zukunftssichere Lösung. Für CHF 870’000 – abzüglich einer voraussichtlichen Kantons-Subvention von CHF 120’000 – erhält Dielsdorf langfristig gesicherte Zusatzkapazitäten. Gleichzeitig könnte das in die Jahre gekommene Reservoir „Berg“ aus dem Jahr 1911 mit seinen 350 m³ Volumen ausser Betrieb genommen werden, was eine aufwendige Sanierung überflüssig machen würde.
Finanziert wird das Projekt nicht über Steuergelder, sondern über den Wasserfonds. Der Betrag ist in der mehrjährigen Finanzplanung berücksichtigt. Eine Gebührenerhöhung wäre erst dann nötig, wenn die Investitionen in die Wasserinfrastruktur anhalten und gleichzeitig die Einnahmen aus Neuanschlüssen sinken.
Ob die Gemeinde diesen wichtigen Schritt gehen kann, entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger selbst: An der Gemeindeversammlung vom 1. Dezember 2025, um 19 Uhr in der Aula der Sekundarschule Früeblistrasse, wird über die Kreditfreigabe für das neue Reservoir abgestimmt. Der Gemeinderat hofft auf breite Zustimmung – damit Dielsdorf auch künftig jederzeit genug Wasser hat, wenn es darauf ankommt.